13 September 2009

Herrenbrünnchen

...wenn es sich anbietet sollte man m.E. neben den "üblichen Verdächtigen" auch mal Orte besuchen, die nicht immer zugänglich sind. Deshalb ging mein Sonntagsausflug im Rahmen des Tag des offenen Denkmals heute nach Heiligkreuz zum Herrenbrünnchen. Gut, zugegeben, die Höhlenforscherausrüstung hätte ich getrost zu Hause lassen können, da man zwar mal einen Blick in die Brunnenstube werfen konnte, ein Durchkriechen der Stollen stand jedoch nicht auf dem Programm.
Achso, nur mal kurz zur Erklärung, worum es hier überhaupt geht: Das Herrenbrünnchen ist eine Quelle am Heiligkreuzer Plateau, vom Mattheiser Wald aus sickert das Wasser durch die wasserführenden Schichten (Flußablagerungen - Sand und Kies und so) und tritt hier ans Tageslicht. Schon in der Antike wusste der Römer, wo der Barthel den Most Treverer sein Trinkwasser holt und deshalb baute er an dieser Quelle auch seinen Tempelbezirk. Später nutzten die Christen das Herrenbrünnchen (auch 'Daufborn') wohl zum Taufen und noch später zur Speisung der beiden Innenstadtbrunnen, dem Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt und dann den 'neuen' Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt. Heute steht am Herrenbrünnchen ein zweigeschossiges 'Türmchen' (nach dem Krieg wieder neu aufgebaut), die Verantwortlichen für die Brunnen und Wasserleitungen verewigten sich am Herrenbrünnchen mit diversen Wappentafeln am Stollen (siehe Bild) und in der barocken Ratsherrenstube darüber.
Ja, ich weiß, das Foto ist qualitativ Murks, aber es zeigt das Mundloch eines Stollens in der Brunnenstube mit Wappentafel darüber.
Heutzutage fließt das Wasser aus den zwei Stollen (der dritte ist eh versiegt) eher ungenutzt in der Kleingartensiedlung in den Bach, die Ratsstube wird vom Rat aber immer noch für Klausurtagungen genutzt.
Nun gut, das alles nur kurz und unvollständig notiert zu den Themen Wasserversorgung und Lokalkultur...

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