gefährden verboten!
Seit Anfang dieses Monats ist es wieder an der Zeit, sich als Bürger vom Staat über den Tisch gezogen und beklaut zu fühlen: Zu Fahrschulzeiten mühte man sich noch damit ab, die Bedeutungen der ganzen "Achtung"-Verkehrszeichen auswendig zu lernen und nun kommt das Verkehrsministerium einfach auf die Idee, eine ganze Menge von ihnen wieder abzuschaffen. Dabei waren es doch Schilder wie "Ufer", "Viehtrieb" oder "Steinschlag", die dem Straßenbild eine ganz besondere Note verleihen konnten. Nicht zu vergessen das schöne Zeichen "Schotter", das außerhalb von Baustellen immer diesen typischen Charme von "wir kehren nicht, wir stellen lieber ein Schild auf" versprühte. Schade. Gibt's nicht mehr.
Die rundum erneuerte StVO verändert aber nicht nur den Schilderwald sondern bringt auch "Erleichterungen für Radler": In Fahrradstraßen gilt nun nicht nur strikt Tempo 30, nein, neuerdings dürfen Radfahrer "weder gefährdet noch behindert werden".
Das schlägt ja wohl dem Faß den Boden aus! Wo kommen wir denn hin, wenn man im Straßenverkehr nicht mehr nach herzenslust gefährden und behindern darf? Ich meine, hier geht ein gutes Stück deutsche Verkehrskultur den Bach runter! Zum Glück gilt dieses Verbot offensichtlich nur auf Fahrradstraßen.
(Bild: Wikimedia Commons, gemeinfrei)
Labels: Fahrradwelt, gelesen, Politikwelt
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home