Jahr der Pflaumen
Also wenn 2014 nicht das Jahr der Pflaumen war, dann weiß ich auch nicht. Es gab von allem, was auch nur annähernd wie eine Pflaume aussah eine dermaßen große Ernte, es war für den unambitionierten Kleingärtner schier eine Überforderung. So viele von Fruchtüberlast abgeknickte Äste, ich will nicht wissen, was von den Pflaumenbäumen überhaupt noch übrig ist.
Bei uns steht zwar keine Pflaume, aber die Nachbarn haben uns großzügig versorgt: Auskernen bis spät in die Nacht. Man bekommt eine Vorstellung davon, wie es war, als man noch im Herbst die Früchte der Ernte einmachen musste, um über den Winter zu kommen. Einmachgläser, das große Sauerkrautfaß, das alles bedeutete auch stundenlanges kochen und schnibbeln im Herbst.
Wie froh kann man heutzutage sein, sich einfach frisches Obst und Gemüse jederzeit aus dem Supermarkt kaufen zu können. Und vielleicht sollte man dann aber auch kurz überlegen, welchen Organisationsaufwand und wie viel (wahrscheinlich fossile) Energie dies kostet.
Aber vielleicht habe ich als Kind nur zu viel Löwenzahn geguckt und der Pflaumenkuchen, der jetzt hier im Eisfach liegt, verbraucht mehr Energie, als wenn ich mir mitten im Winter von irgendwo frische Pflaumen einfliegen lassen würde: Ich glaube nicht, aber man möge mir gerne Gegenteiliges vorrechnen.
Ich würde mich nicht als "Öko" bezeichnen, weil das mit dem richtigen Leben im falschen halt so eine Sache ist, aber ich glaube, dass es nicht nötig ist, zu Silvester Spargel oder Erdbeeren zu essen.
Vielleicht wäre schon viel geholfen, wenn die Leute mehr darauf achten würden, was um sie herum geschieht und wächst, was es wann lokal und frisch gibt. Aber das nur so als eine Überlegung nebenbei...
Labels: Gartenwelt, gewesen, Konsumwelt
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