Die Tage hab ich noch darüber geschrieben, wie man einen
Callthrough von SIP ins Festnetz auf der Fritz!box einrichtet und schon geistern Geschichten durchs Netz, dass sich "Hacker" Zugang zu Fritz!boxen ergaunert haben und mit entsprechenden Einstellungen teure Anrufe nach Übersee getätigt hätten. Und: Ja klar, wenn jemand bei einem eingerichteten Callthrough die PIN errät, kann er/sie Telefonate nach sonstwo führen. Und sollte jemand über den "Fernzugriff" der Fritz!box Komplettzugriff auf den Router erhalten, kann er/sie da jede Rufumleitung einstellen, die er/sie will. Also Vorsicht! Oder besser: Warum gibt es für den 0815-Endkunden überhaupt die Möglichkeit, Telefongebühren im Hunderter- oder Tausenderbereich anzuhäufen? Heutzutage ist eh alles digital, könnte da nicht ein Algo eingreifen und nachfragen?
Wenn mein Telefonanbieter feststellt, dass ich plötzlich für mehrere hundert Euro am Tag die Falkland-Inseln anrufe, dann möchte ich, dass er mir das mitteilt bzw. bei mir nachfragt. Meine Bank würde ähnliches tun, wenn ich versuchen würde, an einem Tag an verschiedenen Automaten einen Betrag über X Euro abzuheben. Das Problem ist natürlich, dass man argumentieren könnte, dass es den Telefonanbieter schlicht nichts angeht, ob man plötzlich ganz viel und nur kurz ins Ausland telefoniert. Das ist ja ganz schlimme Überwachung des Telefonierverhaltens. Ja, richtig, aber es gibt bestimmt auch ganz doll billige Tarife nach Übersee. Von denen man aber nicht profitiert, wenn man auf seinem 0815-Tarif telefoniert und nur die Hacker einen ins Ausland verbinden.
Wo liegt also das Problem? Das Problem liegt eigentlich (und mit eigentlich ist immer Geld gemeint) nicht bei den Fritz!boxen und den gekaperten Fernzugängen, sondern bei den Gebühren, die (in diesen Fällen) eigentlich für eine Null-Leistung (Zeitansage in der Karibik?) anfallen. Die Karte ist meines Erachtens bei den Anbietern, nicht bei den Heimanschlüssen mit Fritz!box, die einen Fernzugang mit erratbarem Passwort eingerichtet haben. Wann bessern die Anbieter nach? Dazu finde ich in der Presse leider wenig.
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