27 November 2010

the blog years - Teil 1 - 2007

Und dann war es auch schon wieder vorbei mit den "Blogs". Der furchtbare Hype um die "Netztagebücher", die in den meisten Fällen überhaupt keine waren, mündete in die lästige Diskussion um eine Professionalisierung, es wurde kategorisiert und typisiert und ständig wurden journalistische Ansprüche erhoben. Was das alles sollte weiß ich bis heute nicht. OK, da waren ein paar Journalisten, die jetzt ins Netz schrieben, da waren ein paar Werber, die "Blogs" als den neuen heißen Scheiß verkauften um den Kunden Produkte sympathischer zu machen und da waren ein paar Privatleute, die plötzlich auch mit Klicks und Links und Views drei Euro achtzig verdienen wollten, indem sie Müll ins Netz spülten - aber wohin führte das alles? Jedenfalls nicht viel weiter.

Januar 2007
Das Jahr fing recht unschön mit einem Einbruch in den Proberaum an. Als ich nachts noch durch den kalten Nieselregen zur Polizei ging um den Einbruch anzuzeigen und den Rest der Nacht, bis ich morgens den Hausmeister anrufen konnte, aussaß (die Proberaumtür war zerstört und nicht mehr abschließbar) muß ich mich irgendwie erkältet haben. Und was war ich erkältet! Meine Güte!

Februar 2007
Nach der Erkältung folgte dann direkt ein Geländepraktikum. Wer auf die tolle Idee kommt, solche Praktika im Februar anzubieten muß ähnlich irre sein wie die Studenten, die sich dafür anmelden. Als Belohnung für das stundenlange Im-Schlamm-Stehen durfte ich dann das erste mal mit einem GPS-Empfänger durch die Landschaft laufen. Völlig unabhängig davon habe ich dann noch im Lotto gewonnen - das erste und bislang einzige mal.

März 2007
Knut ist jetzt auch nicht mehr in aller Munde und wie man hört inzwischen ein sich gerne im Dreck wälzendes Raubtier. Was auch sonst? Apropos schön, reich und berühmt: Wenn man jene wild verlinkt (auch wenn es in einem Professionalisierungs-Rant ist), verirren sich manche der oberen Blog-10000 dann auch in die eigenen Kommentare. Und die Feststellung über Vortragende bei Lesungen stimmt auch noch immer.

April 2007
Die trierer Stadtplanung ist auch so ein Thema für sich... und das mit den Aprilscherzen laß ich lieber.

Mai 2007
In das Themenspektrum "Blogposts, die tatsächlich einen Sinn haben" passt dann vielleicht der kleine Exkurs über UTF-8 - also wie man es mit HTML richtig ausliefert, wie man es empfängt, ordentlich in eine Datenbank schreibt, dann sortiert und wieder ausgibt. Und dann ist es mir noch gelungen, einen Blitz zu fotografieren.

Juni 2007
Mit der defekten Festplatte ist dann auch mein letztes Windows über die Wupper gegangen. Ich habe es nie wirklich vermisst.

Juli 2007
Dieser Herr ist inzwischen Bundespräsident. Wusste man damals auch noch nicht, daß das mal so kommt. Außerdem wusste ich nicht, als ich damals ein Bild zu meinem Trikaidekaphobie-Post suchte, daß ich mich ausgerechnet im Fotostream vom Schockwellenreiter bedient hatte. Dies führte immerhin dazu, daß ich dort auch mal verlinkt wurde. Wissen können hätte ich hingegen, daß sich die Beschäftigung mit CVS nie auszahlen wird oder, daß ich jene Liste wohl nie erstellen werde.

August 2007
Und dann war da noch das Pokalspiel gegen Schalke. Gut, daß ich mir das Geld für die Eintrittskarte gespart habe.

September 2007
Selbst ich als Z-Blogger von ganz weit hinten hinterm Longtail habe tatsächlich auch mal so komische SPAM-Mails erhalten. Gut, daß dieser ganze Blog-Hype vorbei ist.

Oktober 2007
Wenn in Trier gebaut wird, habe ich zumindest was zu meckern. Also bitte weiterbauen, meine Damen und Herren!

November 2007
Und Trier hat noch immer kein vernünftiges Fahrradwegekonzept. Und wenn man mich fragt, wird das in diesem Jahrtausend auch nichts mehr. Wie dem auch sei; schon zum zweiten Geburtstag dieses Blogs habe ich gefeiert. Damals aber ganz bescheiden.

Dezember 2007
Und folgende Erklärung möchte ich natürlich auch nicht schuldig bleiben: Das, was man da auf dem Bild sieht ist keine Sülze oder vergleichbar Ekliges. Es ist Suppe. Ein gefrorener Klotz Gemüsesuppe.

(Bild: Ausschnitt "Television Commercials (1950s-1960s)", Prelinger Archive)

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the early years - 2005/2006

Der erste Teil der "kleinen" Blogrückschau. Aus den Artikeln der Jahre 2005 und 2006 (die frühen Jahre) habe ich noch einmal ein paar herausgepickt und aus heutiger Sicht kommentiert. Ob die Auswahl einem Best- oder einem Worst-of entspricht, möge jeder für sich entscheiden.

November 2005

Angefangen hat das alles hier mit einem kleinen Best-of aus Texten der alten Amorphen Welt und aus dem Kinderfresser. In jenen Tagen habe ich mich auch schon ein bisschen mit Zeilenerkennung, also OCR, beschäftigt. Auf eine "then a miracle occurs"-Lösung zu diesem Thema warte ich bis heute.
Die Anhäuser Mauer habe ich dann später übrigens noch in einem Referat in Humangeographie über Kulturdenkmale verbraten. Leider fand das im Seminar auch keiner lustig.

Dezember 2005
Die kleine "Wo ist Walter"-Reihe habe ich nicht mit aller Konsequenz weitergeführt, aber mir immerhin mal ein neues Telefon gekauft, das immer noch "Telefon" heißt.
Zusammengezuckt bin ich, als ich am einen Tag noch über Blumfelds Version vom Abendlied geschrieben habe und am nächsten Tag, das Lied noch im Ohr und vielfach durchgehört, aus den Medien erfahren musste, daß Hanns-Dieter Hüsch verstorben war. Koinzidenz und so.

Januar 2006
WLAN ist hier im Haus übrigens eine Qual, insbesondere mit dem WG111 von Netgear, der in etwa so gut empfing als wären hier überall Bleitapeten verklebt. Da ich auf die Verbindungsabbrüche und die langsame Luftpost keine Lust mehr hatte, musste ich also ordentliche Netzwerkkabel verlegen.

Februar 2006
Hier hab ich dann angefangen (nach vorher eher nebenbei Suse und Debian), Ubuntu zu verwenden und bin inzwischen auf meinen Rechnern komplett von Windows weg.

März 2006
Wenn man viel renoviert, hat man irgendwann keine Lust mehr. Andersrum gilt aber auch: Wenn ich lange Zeit lang nur programmiert habe, bekomme ich dann wieder Lust zu Renovieren, irgendwas zu bauen oder zu reparieren.

April 2006
Ich suche immer noch jemanden, der mir meinen Farfisa 40 repariert. Ein Schaltplan liegt
inzwischen vor, ich komme aber mit dem Kabelgewirr nicht klar - und natürlich bringe ich es auch nicht übers Herz, das Ding einfach wegzuschmeissen.

Mai 2006
Das war der Problembär-Monat. Und ebenso wehmütig wie an Bruno(?) denke ich an mein IRC-Bot-Projekt zurück. Aber natürlich ist es ein bisschen komplizierter, ein vernünftiges Frage-Antwort-System zu bauen, geb' ich gerne zu. Und sooo blöd fand ich meine Captcha-Idee dann auch nicht. Irgendwann bau ich da noch mal was, liegt aber ganz unten auf dem ToDo-Stapel.

Juni 2006
Inzwischen habe ich auch wieder einen ordentlichen Oldschool-Pelikan-Füller - und sogar noch einen in Reserve. Diese sollten eigentlich für die nächsten 10 Jahre reichen.

Juli 2006
Im Juli ist hier im Blog auch oft Sommerloch. Außerdem war ja Weltmeisterschaft.

August 2006
Die Sache mit dem "Terror" ist auch keine neue Erfindung. Und nein, ich habe natürlich damals nicht damit gerechnet oder ernsthaft befürchtet, in der Regionalbahn in die Luft gesprengt zu werden.

September 2006
Inzwischen sind ja alle bei Facebook. Wurde mir gesagt.

Oktober 2006
Über Cumarin spricht auch kein Mensch mehr, oder? Wie war das noch mit dem Acrylamid, der Vogelgrippe oder BSE? Ich frag ja nur... Die Fortuna spielt bald auch wieder im Paul-Janes-Stadion. Das liegt dann aber diesem komischen europäischen Gesangswettbewerb. Und dann war ich noch in Andalusien. Diese Geo-Exkursion war übrigens wirklich sehr, sehr nervtötend und anstrengend. Wie man an der Artikelstrecke erkennen kann war sie zwar auch interessant, aber wirklich sehr anstrengend.

November 2006
Nach diesem stressigen Sommer war es dann auch nur folgerichtig, daß ich zum Jahresende dann irgendwann komplett meinen Verstand verloren habe. Jedenfalls rekonstruiere ich das mal so aus den alten Einträgen.

Dezember 2006
Das Jahr klang dann langsam aus und der MP3-Player lief nach dem Firmwareupdate auch viel besser als vorher. Das gilt *toitoitoi* bis heute.

(Bild: Ausschnitt aus "How Quiet Helps at School (1953)", Prelinger Archives)

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26 November 2010

157788000 Sekunden amorphe Welt

...und schon geht es los mit der lustigen Retrospektive zum 5ten Bloggeburtstag. In den nächsten Posts werde noch mal chonologisch auf die letzten Jahre zurückblicken und ausgewählte Artikel noch mal verlinken. Eigentlich sollten damit meine letzten 5 Jahre in Trier ganz gut abgedeckt sein - bis auf all die Dinge, über die ich eher weniger blogge.
Deshalb sei hier kurz zusammengefasst, was noch so alles passiert ist:
Seit 2005 habe ich ein neues Telefon, einen neuen Fernseher, eine neue Kaffeemaschine, einen neuen Rechner, bei zwei Umzügen geholfen, eine Küche und ein Schlafzimmer renoviert, diverse Steckdosen und Lampen angebracht, zwei Satellitenschüsseln installiert, drei eingerichtet, habe in vier Bands gespielt, zwei Crashbecken und ein HiHat-Becken zerstört, habe zwei mal den Proberaum gewechselt, saß fünf mal vor Publikum auf der Bühne, habe an diversen Uniprojekten mitgearbeitet, Zwischenprüfungen in Geographie und LDV abgelegt, Ruby gelernt, das erste mal mit R, Processing, GraphViz, eXist, Ocropus, [...] gearbeitet, mindestens 7 Rechner für diverse Zwecke aufgesetzt, ich hatte es mit zwei DSL-Anbietern zu tun, habe mich oft über Handwerker geärgert, habe mir ein Fahrrad gekauft und wieder klauen lassen, habe mich vorher aber noch zwei mal fies damit hingelegt, habe zwei mal auf der Polizeiwache gewartet um etwas anzuzeigen, war bestimmt 8 mal bei IKEA, habe in drei Wohnungen Netzwerkkabel verlegt und Router angeschlossen, war zwei mal alleine auf einem Konzert in Saarbrücken, habe drei Küchen ab- und zwei wieder aufgebaut, habe einen LKW gemietet, bin zwei mal geflogen, bin einmal mit einem Auto 200km/h gefahren, habe drei mal einen Drachen steigen lassen, zwei Schneemänner gebaut, war auf drei Beerdigungen, habe 3 mal den Sonnenaufgang beobachtet, habe in einer Wüste gestanden und in einem Bach gelegen, wurde fast verprügelt, bin zu zwei wichtigen Terminen zu spät gekommen, habe Freunde verloren und gefunden, habe 5 Topfpflanzen gekauft von denen noch 3 leben, habe 10 IKEA-Regale zusammengeschraubt, einen Schrank und ein Bett, die mir alle nicht selber gehören, habe 3 Softwareentwickler via Jabber und IRC auf Fehler in ihrer Software hingewiesen, die darauf hin behoben wurden, habe mit einem Bundestags- und einem Landtagsabgeordneten gemailt, bei zwei Telefonumfragen mitgemacht, vier verschiedene Geräte bei Saturn und im Mediamarkt zurückgegeben, habe auf drei verschiedenen Parties bei Singstar gewonnen, habe an drei Abenden Flaschenbier verkauft, wurde zwei mal fast überfahren, zwei andere male wollte die Polizei meinen Ausweis sehen, ich war auf drei Demonstrationen und habe bestimmt 12 mal in Koblenz auf einen Zug gewartet.
Und sonst war ich auch nicht nur untätig.

Ab morgen gibt es dann die kleine Blog-Rückschau in mehreren Teilen, die von regelmäßigen Lesern gerne überblättert werden darf, ist ja alles schon bekannt. Zu ausgewählten Posts gibt es dann noch ein paar zusätzliche Bemerkungen und ja, ich glaube ich werde auch Witze erklären. Es wird also ganz schlimm...

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03 November 2010

repeat until keypressed;

Heute ist "Developers Shame Day" und deshalb darf ich mal uralten, furchtbar schlechten code raushauen. Das fällt mir insbesondere deshalb leicht, weil so ziemlich jeder code von mir ganz furchtbar schlecht ist, ich hab da also freie Wahl. Mein richtig alter code ist (lassen wir mal C64-Basic bei Seite) in Turbo Pascal und der Schnipsel unten ist eine Prozedur aus etwas, das mal ein genetischer Algorithmus werden sollte. Hier speziell die Prozedur für ein one-point-crossover, die ich offensichtlich das letzte mal (man beachte den Kommentar) im August 1998 angeschaut habe. Ja, es ist zum Fürchten, aber so soll's ja auch sein.

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