31 Mai 2010

Bundespräsidenten-Contest

Artikel 54

(1) Der Bundespräsident wird ohne Aussprache von der Bundesversammlung gewählt. Wählbar ist jeder Deutsche, der das Wahlrecht zum Bundestage besitzt und das vierzigste Lebensjahr vollendet hat.


Nein, Lena Meyer-Landshutrut kann nicht Bundespräsidentin werden.

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25 Mai 2010

Überwachungsstaat mit nmap und notify-send

...wie das im Netz so ist: Man sucht nach einer Lösung für ein Problem und findet nebenbei auch noch etwas anderes Interessantes. Oder, ne, ich fang mal anders an: Neulich hatte ich hier einen kleinen Netzausfall. Es lag daran, daß der Router sich nach einer Zwangstrennung nicht mehr richtig einwählen konnte, ein Softreset half. Auf der Fehlersuche pingte ich mich so durchs Netz und musste feststellen, daß ich den Laptop wohl nicht richtig runtergefahren hatte - er hing noch unbeschäftigt im Wlan rum. Da fiel mir auf, daß es doch vielleicht nicht schlecht wäre, über die Rechner im lokalen Netz ein bisschen Überblick zu behalten - aber wie das so ist, die guten Vorsätze sind schnell vergessen.

Heute stolperte ich dann (auf der Suche nach etwas völlig anderem) über einen Blogpost von Stefan Haller, der ein kleines Script geschrieben hat, um bestimmte Rechner anzupingen sich das Ergebnis dann via notify-send anzeigen zu lassen.

Ich habe die ganze Sache ein bisschen abgeändert und ein Ruby-Script geschrieben, daß nicht nur vorgegebene Rechner anpingt, sondern mit nmap (in einem bestimmten Intervall) das ganze Subnetz durchsucht. Das Script vergleicht dieses Ergebnis dann mit dem vorherigen und wenn sich etwas ändert, gibt es entsprechende Meldungen mit notify-send aus.
Jetzt bekomme ich mit, wenn ein neuer Rechner ins Netz kommt oder sich verabschiedet, vielleicht bau ich auch noch einen Knopf, der auf Anfrage das Ergebnis des letzten nmap ausgibt. Das Script funktioniert soweit, ob ich es wirklich nutze (und ob das ständige Überwachen per nmap so eine gute Idee ist) steht noch aus.

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20 Mai 2010

Champions League - Turbine Potsdam vs. Olympique Lyon

Für alle, die sich auch über die winzig kleine Spielstandseinblendung während des Champions-League-Finales geärgert haben, hab ich das Ding hier mal vergrößert.

Achso, ja: Besser wird's dadurch natürlich nicht.

Bild: Screenshotausschnitt ZDF, CL-Liveübertragung

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klick mir mal nen cent

"Bei Beginn des Predigtliedes (nach der Predigt) Klingelbeutel vom Altar holen und Klingelbeutel gemeinsam mit Lektor einsammeln" heißt es in der "Mesnerinfo" der Nazarethkirche München-Bogenhausen. Von nichts kommt halt nichts, also geht man mit dem Hut rum, neuerdings auch wieder im Netz. Und da es nicht reicht, wenn sich jeder Hinz und Kunz auf seinem Strickblog NonSense-Textanzeigen und bunten Werbemüll pappt und dazu vielleicht sogar noch bezahlte Werbetexte/-links spamt, kommt jetzt noch ein kleiner kotzgrüner Bettelbutton hinzu: flattr.
Nur Bares ist Wahres, also her mit den Penunsen! Hier, klick unter meinem Text mal da drauf und bezahl mich für den Sermon, den ich ins Netz stelle!
Mal abgesehen davon, daß von den ganzen Cents, die ihr Euch gegenseitig zusteckt, ein guter Teil bei der Verteilerstelle bleibt, muß denn alles immer finanziell gewürdigt werden, was ihr macht? Ist das das tolle neue Netz (2.0? 3.0?), ist das Eure Idee von "social", wovon ihr immer sprecht?
Da machen sich die alten Medien und tausende Werbeagenturen Gedanken, wie man mit dem Netz und Inhalten Geld verdienen kann, muß diese perspektivenvergessene Gier auch immer bis nach ganz unten durchschlagen? Nebenbei schreiben tausende die Wikipedia, andere pflegen Geodaten, schreiben Bastelanleitungen, Manuals und gute Software - alles ohne einen Pfennig dafür zu verlangen. Wie sähe es im Netz wohl aus, wenn jeder für seine Bemühungen gleich die Hand aufgehalten hätte? Die Inhalte wären hinter Bezahlschranken und in gated communities versteckt oder nie entstanden.
Ne, also lasst mal stecken, ihr müsst mir hier nichts überweisen, ich beschimpfe Euch auch für lau. Als Belohnung reicht mir eigentlich schon, daß ich es kann: Ich muß nicht an der Schreibmaschine sitzen und dann die schlecht kopierten Blätter überall in die Hausbriefkästen werfen...
Was verlange ich hier eigentlich (in eventueller "früher war alles besser"-Manier)? Idealismus? Ehrfurcht vor dem Netz? Ich weiß es nicht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß diese ganzen Monetarisierungs- und Professionalisierungsbestrebungen für das Netz eher schädlich sind, egal, was einem die Verkäufer immer erzählen wollen.

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14 Mai 2010

Bitte keine Zigaretten räuchern

[ohne Worte]

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10 Mai 2010

debuggen du musst - Yoda Conditions in PHP

stackoverflow.com hat bei seinen Lesern mal nach typischem Programmierer-Jargon gefragt und die ein oder andere erheiternde Antwort erhalten. Eine schöne Zusammenfassung findet sich z.B. in diesem Post auf globalnerdy.com. Einen Begriff, nämlich den der "Yoda Condition" möchte ich hier mal herausgreifen: In einer condition, in der eine Konstante mit einer Variablen vergleicht, schreibt man nun nicht if ( var == const ) sondern if ( const == var ), was natürlich an falschen Satzbau erinnert - somit passt der Name "Yoda Condition" wie die Faust aufs Auge. Was nach schlechtem Stil klingt, hat jedoch durchaus seine Berechtigung und ist somit eigentlich der bessere Stil, es hilft nämlich, einen beliebten Tippfehler zu finden. Tippt man in Sprachen mit C-Syntax nämlich fälschlich statt dem Vergleichsoperator == ein = in die condition, passiert nämlich nicht das Erhoffte und dieser beliebte Fehler hat sicherlich hier und da schon mal zu Kopfzerbrechen und Haareraufen geführt.
Ich versuche im Folgenden mal den Vorteil einer Yoda Condition mit Hilfe von PHP zu verdeutlichen:
Vertippt man sich in der condition nicht, ist es egal, ob man die Variable mit der Konstanten oder umgekehrt vergleicht.

führt ebenso wie

zur Ausführung des Codeblocks, wenn denn $var tatsächlich 5 ist. Vertippe ich mich jedoch beim Vergleichsoperator, ist die condition wahr und der Codeblock wird ausgeführt, auch wenn ich das überhaupt nicht will:

Schlimmer noch, wenn ich durch den Fehler sogar die Variable verändere, die ich eigentlich nur überprüfen will. Debuggen wird da bei komplizierterem Code evtl. unnötig schwer. Gewöhne ich mir
stattdessen Yoda Conditions an, also etwa so:

meckert PHP zu Recht mit einem Parse error: syntax error, unexpected '=' in [...] und der Fehler fällt sofort ins Auge.

Was also wie komischer Stil aussieht, durchaus seinen Sinn es hat.

(Bild von drumecho auf flickr.com, CC-Lizenz)

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Landtagswahl und Piratenpartei

Die Piratenpartei hat sich wohl von dieser Landtagswahl etwas mehr erhofft als die 1,5%, die es jetzt geworden sind. Die Hoffnungen, vielleicht die 5%-Hürde zu überspringen waren ganz klar naiv und es besteht m.E. für die Piraten jetzt kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken oder enttäuscht zu sein. Herr Sickendiek von fixmbr.de* sieht die Piraten schon nach ihrem Hype um Zensursula und Co. in der Abwärtsspirale angekommen, die TAZ sieht die "Flaute" darin begründet, daß die größeren Parteien den Piraten das Netzthema abgraben, andere sehen das Problem der Piraten in dem Namen und verlangen eine Umbenennung.

Ja aber moment mal. Natürlich besteht bei kleinen Parteien immer die Gefahr der Zersplitterung oder die der völligen Stagnation, das mag passieren, warten wir's ab. Interessant finde ich jedenfalls, daß die Piratenpartei bei den Jung- und Erstwähler eigentlich hervorragend abschneidet - und sollte diese Partei ihre Wählerschichten auch sonst finden? Oma und Opa werden nach den Jahrzehnten in der CDU-Stammwählerschaft wohl kaum plötzlich ihr Kreuz bei der Partei mit dem komischen Namen machen. Und nein, da hilft auch keine Umbenennung, dies würde der "Marke" und ihrem "Coolnessfaktor" in ihrer "normalen" Wählergruppe vielleicht sogar schaden.

Man kann von der Piratenpartei halten was man will, ich sehe vor meinem geistigen Auge jedenfalls immer einen Wähler an der Urne, der mit den etablierten Parteien - seien es die CDU, SPD oder Grünen, die in Regierungsverantwortung auch schon die ein oder andere Kröte zu schlucken hatten - einfach nichts anfangen kann. Hierfür spricht nicht nur das schlechte Abschneiden (das Zerbröseln) der alten Volksparteien, hierfür sprechen m.E. auch die Ergebnisse der Erst- und Zweitstimmen: Obwohl die Kandidaten der Piraten doch wohl in keinem Wahlkreis überhaupt eine Chance hatten, verweigerten viele Piratenwähler den Direktkandidaten von CDU und SPD ihre Stimme.

Der Trend scheint ja in Richtung mehr Parteienvielfalt bzw. Nichtwählen zu gehen, das darf einen als rot-grün dann ärgern, wenn in der Endsumme die entsprechenden Stimmen fehlen, aber man sollte sich auch überlegen, warum das so ist. Wenn die Piraten weiterhin bei den Enttäuschten und jungen Wählern punkten, die eine irgendwie lebensnahere Alternative suchen, vielleicht sieht man sie demnächst noch hier und da auf kommunaler Ebene - an schnelle Erfolge in Bund oder Ländern zu glauben ist da m.E. naiv. An der 5%-Hürde wird sich so schnell jedenfalls nichts ändern - und schielt man auf die Populisten und/oder die Rechten, ist dies vielleicht sogar zu begrüßen.

Was bleibt nun nach dieser Wahl noch festzuhalten? Die alten Volksparteien verlieren beim Wähler an Vertrauen, die Wähler entscheiden sich (ob aus Protest oder warum auch immer) in einem Spektrum aus fünf Parteien oder bleiben an Wahlsonntagen gleich ganz zu Hause. Ich glaube nicht, daß sich dieser Trend noch zu Gunsten der großen, alten Parteien umdrehen lässt und vielleicht ist dann auch mal Platz für eine sechste Partei - wenn auch nicht gleich heute oder morgen.

Zur Erklärung: Ich bin weder ein großer Freund noch ein Wähler der Piratenpartei. Man sollte sie aber vielleicht weder abschreiben noch überbewerten. Und wenn es nur so wäre, daß sich die Wähler aus Enttäuschung weg von den großen, hin zu den kleinen Parteien wenden - nein, es ist mal wieder erschreckend, wie gering die Wahlbeteiligung ausgefallen ist: Mit Bürgern, die in Wahlen keinen Sinn mehr erkennen, ist nur ganz schlecht Demokratie zu machen.

(* nö, da setz ich keinen Link)

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09 Mai 2010

Landtagswahl NRW 2010

Zur Zeit werden die Wahlkreise noch ausgezählt und das dauert natürlich mal wieder etwas. Nach und nach vervollständigt sich dann die Karte mit den Wahlkreisen und färbt sich weiter rot und schwarz ein. In NRW sieht diese Karte eigentlich immer recht ähnlich aus: Der Pott ist rot, einen kleinen roten Klecks gibt es Köln und vielleicht noch hier und da, der Rest bleibt schwarz. Damit sich heute keiner die Nacht um die Ohren schlagen muß, hab ich die Karte also schon mal ein bisschen weiter ausgefüllt.

So viel zu meiner Wahlprognose für heute. Jetzt dürfen sich die großen Parteien trotz starker Verluste und einer unterirdischen Wahlbeteiligung gerne wieder als Gewinner fühlen.

kthxbye

(Bild: Screenshotausschnitt nrw.de, bearbeitet)

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