27 Dezember 2006

Studentenstereotype

...wie angekündigt gab es auf dem 23C3 eine Präsentation der Daten einer großen social-networking-Plattform. Hagen Fritsch hat die Daten 'erhoben', aufbereitet und schöne Grafiken erstellt. Auch, wenn die Daten nicht repräsentativ sein sollten, manches überrascht nicht wirklich und zementiert wunderschöne Klischees:
  • Frauen studieren Literaturwissenschaft und Pädagogik, Männer studieren Informatik oder 'auf Ingenieur'
  • alle Welt studiert BWL und/oder VWL
  • Sport- und Musikwissenschaftler haben viele Freunde, Informatiker nicht
  • man hat seine Freunde entweder an der eigenen Uni (Langzeitstudent, lange im AStA und in der Fachschaft aktiv) oder an anderen Unis (erstes Semester, versucht verzweifelt Kontakt zu seinem Abiturjahrgang zu halten)
  • Frauen suchen unverbindlich nach 'netten Leuten', Männer suchen was zum nach einem 'Date' oder wollen 'Party'
Na also. Nichts Überraschendes. Trotzdem Danke an Hagen Fritsch, daß er sich mal die vier Stunden Zeit genommen hat, die Daten zu sammeln.
(Info via YAMB.BETA2)

23 Dezember 2006

offener Brief an den Googlebot

...Während sich der Weihnachtsmarkt hier in Auflösung befindet, scheint die Bevölkerung dessen sich - wieder zuhause in ihren stillen Kämmerlein angekommen - immer noch mit Fleckentfernung zu beschäftigen: Im Laufe des Tages ist noch jemand (oder wieder derselbe Verzweifelte) hier vorbeigesurf, der erst über die Suchanfrage "was mache ich gegen Glühweinflecken" (AOL) und schließlich über "glühweinflecken entfernen" (T-Online) zur amorphen Welt fand. (In letzterer Trefferliste befinde ich mich übrigens in der guten Gesellschaft vom anwaltverein-aurich.de).
Vielleicht sollte ich demnächst besser aufpassen, worüber ich so schreibe. Dem Googlebot sei an dieser Stelle zugerufen: Nein, hier gibt es keine Tips zur Fleckentfernung, zum Tiefseeangeln, zur Emuzucht, zum Anbau von Frühgemüse oder dazu, wie man mit Kartenspielertricks schnell reich und berühmt wird. Ich freue mich aber schon auf das Publikum, das sich hier demnächst vielleicht versammelt. Ach, noch was: Die Frage "was mache ich, wenn der Weihnachtsbaum brennt" würde ich mit "löschen" und/oder "weglaufen" beantworten.
So, mein lieber Googlebot, dann mach mal...
(Bild von cote bei flickr.com, public)

22 Dezember 2006

Glühweinfleckengau

...ich weiß nicht so recht, was ich jetzt dem armen verirrten Surfer raten soll, der vor ein paar Stunden Dank der Suchanfrage "was mache ich gegen Glühweinflecken" (via AOL) hier aufgeschlagen ist, statt auf einer Seite, die sich mit dem Entfernen solcher befasst. Diese fiesen Drecksdinger sollen ja von der ganz hartnäckigen Sorte sein - Rotwein halt und so. War da nicht irgendwas mit Salz? Mir fällt da sonst nur noch Umfärben ein, ich hab aber keine Ahnung, ob es Textilfarbe im Farbton 'Glühwein' gibt. Einen halbwegs vernünftigen Tip kann ich aber noch mit auf den Weg geben: An Suchmaschinen, die eher auf einem "bag of words"-System beruhen, natürlichsprachliche Fragen zu stellen, macht hat weniger Sinn. Vielleicht versucht man so etwas besser mal hier...
(Foto: reidab bei flickr.com, public)

20 Dezember 2006

Einkaufsgau

Keine Tomaten. Nirgends. Also zumindest heute nicht... Wenn mir in der nahen Zukunft jedoch ein Vertreter des Einzelhandels nochmal vorjammert, der gemeine Homo Oeconomicus sei zum Geldausgeben zu dumm, werde ich ihm was husten. Danach werde ich ihn vielleicht mit einem Knüppel durch die Innenstadt treiben, damit er sich selbst davon überzeugen kann, welche Massen an Duftwässerchen, Plastikspielzeugschrott und Stoffetzen von dem Volk in diesen Tagen aus den Geschäften geschleppt werden. Ich kehre aus dem Gedränge und Geschiebe in letzter Zeit jedenfalls häufig mit bunten Currywurst- und Glühweinflecken auf der Jacke und von scharfkantigen Einkaufstüten grün und blau gestoßenen Beinen nach Hause zurück, auch, wenn ich eigentlich nur Kurzwaren und Brühwürfel haben wollte.
(Bild erstellt mit ImageChef)

13 Dezember 2006

Andalusien X - Nichts wie wir's kennen

...und eigentlich mag ich ja diesen europäischen Indianerhäuptling-Exotismus (mit Traumfänger über dem Bett) nicht so gerne. Aber wo bekommt man sonst einen prägnanten und pathetischen Öko-Spruch her, wenn nicht aus der Rede eines Indianerhäuptlings? Heute zitiere ich also mal den Häuptling Seattle: "Wenn Menschen auf die Erde spucken, bespucken sie sich selbst". Ich finde, der passt ganz gut angesichts der Tatsache, daß die spanischen Gewächshaustomaten nicht mehr im Boden wurzeln, sondern in Substratsäcke gepflanzt werden. Ob in der Bewässerung durch den schwarzen Plastikschlauch gleich schon Flüssigdünger dabei ist, weiß ich jetzt nicht, die Szenerie erinnerte jedoch etwas an 'Intensivstation'.
(Keine Panik, es folgt nur noch ein weiterer - ganz harmloser - Tomatengewächshauspost!)

09 Dezember 2006

Firmwaregau

...'früher' hätte man wahrscheinlich die Nadel am Plattenspieler ausgewechselt. Heutzutage spielt man eine neue Firmware auf seinen tragbaren MP3-Player, da die alte so lustige Dinge tat, wie das Gerät einfach zwischendurch unvermittelt auszuschalten und dann verhindert hat, daß man es wieder einschalten konnte ohne die Konfigurationsdatei zu löschen und/oder die Batterie auszuwechseln. Großer Vorteil: Bei der neuen Firmware war eine schönere Schrifttype dabei, die auch ein paar Zeichen mehr umfasst.
Einen 'größten anzunehmenden Unfall' leistete sich dieses Wochenende aber nicht nur mein MP3-Player, sondern auch die Fortuna im Spiel gegen Ahlen. Ärgerlich.
Musik: 'How soon is now' (The Smiths, Meat is murder)
(Foto: Bella Bellinsky auf flickr.com, public)

08 Dezember 2006

Klimagau

...wir haben den 8. Dezember, eine Temperatur von 11.5°C und eine Windgeschwindigkeit von 65 km/h, in Böen bis zu 107 km/h (Quelle: meteo24.com - ich halte die Werte noch für untertrieben). In der Stadt segeln die Werbeaufsteller und Sonnenschirme der Cafés quer durch die Straßen, den Verkäufern auf dem Weihnachtsmarkt fliegen ihre Auslagen um die Ohren und ich mache mir ernsthaft Sorgen um meine Satellitenschüssel: Von Dropouts bis zu totalem Bildausfall ist heute alles dabei während sich Franz Alt auf n-tv für die Nutzung von Solarenergie ausspricht. Wahrscheinlich ist seine Meinung gar nicht so falsch.
(Foto: firutin auf flickr.com - This photo is public)

07 Dezember 2006

Übersetzungsgau

"AOL RULES"
Übersetzung: "AOL Regeln"
(Kein Kommentar... hm, oder doch: wie war das noch mit "Isotopes Spielregeln" oder der "gepunkteten Gottheit"? Ohje ohje...)

P.S.: Nach I.C. müsste es doch wohl eher "Isotopes geben die Anweisungen" und "AOL gibt die Anweisungen" heißen, oder?