22 März 2010

Midikabel

...bei Saturn gab es keins, beim Mediamarkt auch nicht, Standard sind heutzutage wohl teure Midi auf USB-Adapter, hätte man umständlich bestellen müssen... oder bei ebay... naja, da gibts was, aber bis das ankommt... nächste Woche oder so.
Ne, keine Lust. Bin ich also zum Weistroffer geradelt, hab mir fürn Eurofuffzig oder so einen Gameport-Stecker gekauft und das Ding schnell mal selber zusammengelötet.
Achsoja, nebenbei hab ich noch eine kleine Bastelanleitung geschrieben.
Juhu, jetzt kann ich mit irgendeinem Midi-Keyboard die lustigen Synthies auf dem Rechner ansprechen. Mal sehen, wie das dann über die große Anlage im Proberaum klingt...

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08 März 2010

GPS-Skyview mit GnomeCanvas und Ruby

Um mir GnomeCanvas mal ein bisschen anzusehen und das ein oder andere auszuprobieren hab ich mal ein kleines Testprogramm zusammengebastelt, das aus den Daten von gpsd einen Skyview erstellt, wie man ihn z.B. aus xgps kennt. Für die Daten habe ich dabei das gps gem von Nolan Darilek benutzt, das leider von sich aus nur die Anzahl der zur Zeit "aktiven" Satelliten durchreicht. Ich habe die Schnittstelle, die sich die Daten von gpds via localhost:2947 holt, also etwas aufgebohrt, damit ich schließlich auf die vollständige Liste der Satelliten (incl. PRN, SNR, Elevation, Azimuth) zugreifen konnte.

In meinem kleinen Programm werden die Satelliten dann als Ellipsen dargestellt, die zur Positionsbestimmung aktiven Satelliten mit schwarzer Umrandung, die anderen mit grauer (im Bild z.B. die 28). In der Ellipse wird jeweils die PRN angezeigt, je nach SNR sind die Ellipsen rot, gelb oder grün gefüllt. "Abhanden gekommene" Satelliten werden mit ihrer letzten Position in grau dargestellt (im Bild z.B. 2 und 4). Unter dem Canvas befindet sich noch ein Label mit der aktuellen Uhrzeit und lat und lon.

Die Umrechnung von Elevation und Azimuth ins karthesische Koordinatensystem hab ich aus dem Plasmoid GPSD client von "palo" von C++ nach Ruby übersetzt, auch das kleine Satelliten-Window-Icon stammt aus diesem Programm.

Die verwendeten Programme und Codeschnipsel stehen zwar alle unter GPL, ich werde mein Resultat trotzdem nicht veröffentlichen - u.a., weil mein Script ein schrecklich unsortierter Codehaufen ist, aber es tut. Wer trotzdem Interesse an meinem kleinen Script haben sollte, darf sich aber gerne melden.

Sollte ich demnächst (hoffen wir mal auf den Frühling und nettere Temperaturen) mal wieder mit Fahrrad, Netbook und tangoGPS unterwegs sein, nehm ich mein kleines Script natürlich mit.

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02 März 2010

flieg nicht zu hoch...

Die Damen und Herren in den roten Roben haben sich heute zusammengefunden und vor der Presse und den anwesenden Klägern erklärt, daß der Artikel 10 des GG tatsächlich noch bestand hat und dementsprechend die Gesetze zur Vorratsdatenspeicherung in ihrer jetzigen Form verfassungswidrig und nichtig sind. Die bisher gesammelten Daten sind zu löschen.

Man stelle sich nur einmal vor, der Staat wäre in den 70er Jahren auf die Idee gekommen die Post anzuweisen, alle Adressen der Briefe, die man so verschickt und alle Telefonnummern, die man anwählt, aufzuschreiben und zu "den Akten" zu legen. (Welche Akten? Der Staat führt über mich und mein Privatleben eine Akte?) Die Menschen wären in Scharen protestierend auf die Straßen gelaufen, Terrorgefahr durch die RAF hin oder her. Ich glaube nicht, daß man es sich gefallen lassen hätte, "zur Gefahrenabwehr" wie ein Straftäter behandelt zu werden, ohne daß überhaupt eine Schuldvermutung vorliegt. Ich weiß nicht, ob man sich dieses Mißtrauen des Staates, das jeden Unbescholtenen zu einem potentiellen und zu beobachtenden Bösewicht abstempelt in dieser Form gefallen lassen hätte.

Heute stehen die Verbindungsdaten nicht mehr auf Papier, füllen nicht mehr riesige Aktenschränke und man braucht zur Auswertung auch keine personell aufgeblasene Bespitzelungsbehörde mehr. Heute sind die Verbindungsdaten virtuell, weniger haptisch, bestehen oft nur aus obskuren Zahlenketten und Speicherplatz ist eh billig. Man muß kein Verfassungsrichter sein um die Stirn darüber in Falten zu legen, ob eine verdachtsunabhängige komplette Speicherung aller Daten nicht dann aber doch dem Artikel 10 des GG widerspricht.

Als "schallende Ohrfeige für den Gesetzgeber" wird die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von so manchem jetzt bezeichnet, den Allmachtsphantasien über einen Zugriff auf jeden kommunikativen Schritt und Tritt der Bürger ist nun erstmal ein kleiner Riegel vorgeschoben. Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund.

Bei aller Freude der Datenschützer über diesen Etappensieg darf aber auch angemerkt werden, daß jene, die die verfassungswidrigen Gesetze auf den Weg brauchten, noch immer an den Hebeln sitzen - Ohrfeige hin oder her. Die Vorratsdatenspeicherung wird kommen, wenn auch in einer Form, die sich noch eben zwischen Bundesverfassungsgericht und Grundgesetz durchschieben lässt. Eine Ohrfeige von oben, von den Richtern, die auf Verlangen immer wieder die Verfassungsnonkonformität beschlossener Gesetze bestätigen, reicht nicht aus. Mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir, daß den Bestrebungen, solche Gesetze wie die zur Vorratsdatenspeicherung zu erlassen, auch Konsequenzen folgen müssen. Diese Konsequenzen (also diese Ohrfeigen) müssen aber von unten kommen und sich sichtbar auf den Wahlzetteln niederschlagen.

(Man beachte zu diesem Thema bitte auch den lesenswerten Kommentar von Malte Welding, dem ich eigentlich nur zustimmen kann.)

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