20 Juni 2011

Babyklappe Trier

kurz:
Die Babyklappe (oder auch das Babyfenster) in Trier befindet sich in der Böhmerstraße, an einem separaten und unauffälligen Seiteneingang des Kinderheims Ruländer Hof der Vereinigten Hospitien.
Link zur Informationsseite auf vereinigte-hospitien.de
Position der Babyklappe auf maps.google

lang:
Ich bin ja kein regelmäßiger Leser des Trierischen Volksfreunds, habe die folgende Information also über das gelblog aufgeschnappt (vollständigen Text hier lesen):
Wie die Trierer Lokalzeitung schreibt, wurde letzte Nacht ein Neugeborenes in Trier ausgesetzt und glücklicherweise alsbald von Passanten gefunden. In einem Facebook-Kommentar zum Artikel fragt sich eine junge Frau, warum es in Trier (k)eine (sic?) Babyklappe gebe. [...]
Offensichtlich ist die Babyklappe (oder wie es hier heißt das Babyfenster) in Trier nicht so bekannt, wie sie sein sollte. Ich kenne sie zufällig, da ich vor einigen Jahren dort jede Woche mehrfach vorbeigeradelt bin, wüsste sonst aber wahrscheinlich auch nicht, wo sie sich genau befindet. Ich kann mich dem gelblog nur anschließen, daß diese sinnvolle Einrichtung auch im Internet zu finden sein sollte. Wahrscheinlich gibt es die mannigfaltigsten Beweggründe, die eine junge Mutter dazu bringen, ihr Neugeborenes (oft ja nur für eine kurze Zeit) abzugeben, darum soll es hier aber nicht gehen. Vorrangig ist, daß das Kleinkind versorgt ist, tatsächlich aufgefunden wird und schnellstmöglich in gute Obhut kommt.
Bei einer Säuglingsklappe (wie auch bei jener in der Böhmerstraße in Trier) ist dies der Fall, da das Kind zwar anonym abgegeben werden kann, danach der überwachende Dienst jedoch umgehend alarmiert wird, so daß eine (möglicherweise auch medizinisch) notwendige Ver- und Umsorgung sofort erfolgen kann.
Natürlich hilft die beste Babyklappe nichts, wenn nicht bekannt wird, wo sich diese befindet. Und aus genau diesem Grund steht dieser Text im Internet: Um darüber zu informieren, daß sich das trierer Babyfenster in der Böhmerstraße befindet, an der hinteren Hausseite des Ruländer Hofs, anonym und unbeobachtet erreichbar über einen Seiteneingang, an dem es sonst keinen Publikumsverkehr (dort ist tatsächlich nur die Babyklappe und kein Ein- oder Ausgang) gibt und das durch ein kleines Schild an der Mauer gekennzeichnet ist.

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15 Juni 2011

Mondfinsternis

...eigentlich war der Standort schon gar nicht so undumm gewählt, schließlich konnte man von dort auch prima den Sonnenaufgang beobachten - warum also nicht auch die totale Mondfinsternis? Ganz einfach: Weil das Wetter nicht mitspielte und eine Brühe aus grauen Wolken den Blick auf den roten Mond im Kernschatten der Erde unmöglich machte.
Zu sehen gab es dann aber doch noch etwas, nämlich wie der Mond sich einige Zeit später wieder aus dem Schatten der Erde herausrollte und wieder zu jener käsig-weißen Scheibe am nächtlichen Himmel anwuchs, die wir bei verirrten Waldspaziergängen schätzen und bei unzureichender Schlafzimmerverdunkelung manchmal verfluchen. Zu dieser Zeit hatte sich das illustere Beobachtergrüppchen schon wieder zerstreut und mir persönlich gelangen nur ein paar schlechte Aufnahmen während des Rückwegs in die Stadt.

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08 Juni 2011

kino.to

...heute heißt es zur Abwechslung mal nicht "die Kriminalpolizei rät" sondern "ich rate der Kriminalpolizei" - und zwar zu einer hübscheren Defacement-Seite, wenn die schon irgendwelche Domains wegen Urheberrechtsschutzdings hops nehmen müssen. Dieser Artikel versteht sich also als kleiner Ratgeber in Sachen Webdesign. Aber worum geht es eigentlich? OK, fangen wir vorne an: Im Spiegel ist zu lesen, daß die Betreiber von kino.to festgenommen wurden, es gab Razzien, die Domain kino.to wurde beschlagnahmt und entsprechend fand man dort heute nur noch einen kleinen Hinweistext der Polizei (siehe auch im lawblog), der in etwa so aussieht:


Leider sieht das HTML hinter diesem Text ganz furchtbar aus: Kein doctype und dann auch noch Tabellendesign, das die Schrift in die Mitte rücken soll, was es aber nicht immer verlässlich tut. Kleiner Tip: CSS. Und mit einer serifenlosen Schrift sieht das ganze gleich viel besser aus:


Da der durchschnittliche kino.to-Besucher auf der Seite wahrscheinlich Multimedia erwartet hat, sollte man m.E. diese Erwartung auch nicht enttäuschen. Ich hab hier mal das Intro der Serie "Cops" reingepackt, ein kleiner Kripo-Promo-Film tut es aber bestimmt auch:


"Bad boys, bad boys, whatcha gonna do? Whatcha gonna do whatcha gonna do when they come for you?" - das ist doch schick! So, jetzt verleihen wir der Sache noch ein bisschen Klasse durch andere Fonts. Dank Google Webfonts gibt es ja kaum Grenzen mehr. Und wir wissen schließlich: Je mehr verschiedene Fonts, desto besser:


Damit aber nicht genug! Was ein ordentliches defacement sein will, muß mit der Zeit gehen und mindestens auf ein Meme eingehen. Nyan Cat geht immer und ein animiertes GIF als Hintergrundbild hat auch noch keinem geschadet:


Jetzt muß für den Wiedererkennungswert nur noch ein ordentlicher Header her. Und in Richtung JavaScript haben wir auch noch viel zu wenig gedacht. Wir basteln uns also einen mit mootools animierten Header, Wölkchen sind doch schön. Die Schrift muß im ganzen noch etwas größer und roter und unten ist noch Platz für ein Foto einer Dienstmarke (gibts bei Wikipedia) - das lässt die ganze Seite viel offizieller erscheinen. Tada!


Na? War das denn so schwer?

(erstes Bild: Screenshotausschnitt kino.to vom 8.6.2011)

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fontfail

...ich bin ja kein Designer oder Drucker und habe mit Typografie eigentlich nichts am Hut, aber als ich vorhin die Trikots der Nationalmannschaft für die kommende WM sah, klappte mir doch die Kinnlade runter. Eigentlich sind die Trikots recht schlicht und ganz OK, würden diese nicht durch die Beschriftung total verschandelt. Für die Spielernamen und -nummern hat sich jemand offenbar in der Schriftartenkiste vergriffen und einen Font gewählt, der eher in Richtung ComicSans als in Richtung seriös und/oder schön tendiert. Ich bin ja eigentlich nicht pingelig was Schriftarten angeht, aber das geht nun wirklich nicht.
Lieber DFB, war das jetzt einfach Zufall, schlechter Geschmack oder gehört dieses Trikotdesign zu der Vermarktungsstrategie "Wir machen hier ne super lustige Fußball-WM. Happy, happy, joy! Jetzt sogar mit Frauen! Ne, echt, schmeisste dich weg!". Das kommt jetzt ein bisschen komisch rüber, da die Spiele der Herrenmannschaft immer so aufgeblasen werden, als ginge es um eine todernste, nationale Aufgabe, um das Heil und den Fortbestand der teutschen Kultur und Volksseele. Ist vielleicht nicht so gemeint, kommt manchmal aber so an - und ist ja vielleicht auch nur wieder Teil einer albernen Marketingstrategie... aber ich weiß wirklich nicht ob ihr "Schweinsteiger" oder "Lahm" ausgerechnet in ComicSans auf die Trikots drucken würdet, wenn die Herren eine WM im eigenen Land spielen - korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.

Update (26.6.2011): Bei der verwendeten Schriftart handelt es sich wohl nicht um "Comic Sans" sondern um "Action Man". Gut, ich kenne mich wie gesagt mit Fonts nicht aus, aber bin offensichtlich nicht mehr der einzige, dem diese Auswahl ("Action Man"? Hallo?) eher seltsam vorkommt.

Update (27.6.2011): Ich will ja nicht unken, aber knapp drei Wochen nachdem ich hier mein Unverständnis über die Trikotgestaltung breitgetreten habe, kommt "die Presse" in Gestalt von Vera Kämper auf derwesten.de dann auch auf den Trichter, daß die Trikots der Fußballdamen suboptimal beschriftet sind. Der Kommentar von Kämper endet mit dem (wohl) Lagerfeld-Zitat (keine Ahnung, hat der das mal gesagt?) "Das ist doch ein schlechter Witz". Ähnliches ("das ist doch hoffentlich ein schlechter Scherz" Zitat: ich, siehe Bild) dachte ich mir damals ja auch schon.

(Bild: Screenshotausschnitt ardmediathek.de, Tagesschau vom 7.6.2011, 20h, bearbeitet)

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04 Juni 2011

dropouts, DVB-S und der VLC

...es ist ja mal wieder Rock-am-Ring-Wochenende. Und wie ist das Wetter am Rock-am-Ring-Wochenende? Der guten alten Tradition folgend knallt vormittags die Sonne gnadenlos, mittags ist es dann brüllend heiß, etwas später unerträglich schwül und dann bricht über der Eifel ein Unwetter los, das sich gewaschen hat, es regnet bis in die späten Abendstunden und dann wird es kalt.
Und da dies eine Gesetzmäßigkeit zu sein scheint, wird man mich eher nicht auf dem Rock-am-Ring-Festival auffinden. Ich begnüge mich also mit dem Livestream - und sollten gerade die Söhne Mannheims spielen zappe ich halt durch das übliche Fernsehprogramm.
Bei dem heutigen Rock-am-Ring-Unwetter ist mir mal wieder aufgefallen, wie schlecht doch mein Satellitenempfang während Regen und Sturm ist. Wenn das Bild nicht komplett wegbricht so ist es zumindest mit massig dropouts verziert. Wie man auf dem Bild sieht (links digital, rechts analog) ist mein DVB-S-Bild dagegen großartig. Eigentlich mag ich ja analoges Satellitenfernsehen: Rauschen im Bild gibt einem wenigstens ein verlässliches Anzeichen, wie es um die Empfangsqualität bestellt ist und die Umschaltzeiten zwischen den Kanälen sind gegenüber bei einem Digitalreceiver auch unschlagbar.
Leider wird das analoge Satellitenfernsehen zum 30. April 2012 abgeschaltet, dann muß ich mir eh überlegen, wie ich komplett auf digital umstelle. Heute spiele ich schon mal ein bisschen 2012 und schalte den analogen Receiver ab, TV ohne nervige dropouts gibt es heute mal nur am Rechner, dafür aber digital und mit dem VLC, dem man auch das Anzeigen des Bildes von der SVB-S-Karte beibringen kann. (Wer hätte auch Gegenteiliges gedacht? Der VLC kann schließlich alles.) Hierzu baut man sich am einfachsten eine VLC-Playlist, in der die TV-Programme verzeichnet sind. Das ganze ist z.B. eine XML-Datei (XSPF), die in etwa so aussieht:

usw. natürlich nicht nur für den rbb auf Programmplatz eins (klar, was denn sonst!?), sondern auch für alle weiteren Programme als track. Die Daten in den tags entsprechen den Werten, die man dem VLC auch als Kommandozeilenparameter (dvb-frequency, dvb-srate etc.) übergeben würde. Im Netz findet man auch Scripte, die z.B. eine channels.conf in XSPF umwandeln.

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