31 Dezember 2009

Kleiner Jahrzehntrückblick

Jetzt schon? Ja, jetzt schon. Ich weiß, es ist Quatsch und viel zu früh, aber mir ist ja unbenommen, in 12 Monaten noch mal einen Dekadenrückblick zu verfassen. Also: Was war denn so los in den Nuller Jahren, dem verlorenen Jahrzehnt? Natürlich gab es mal wieder eine Menge neuen Technikkrams, der sich durchgesetzt hat. Von der Digitalkamera über das TFT bis hin zum MP3-Player. Alles so Dinge, die sich irgendwie fast unbemerkt in den Lebensalltag geschmuggelt haben. Die Sache mit dem Euro war dann schon eine größere Umstellung. Die ersten Münzen kamen in diesen lustigen Plastiktütchen, die m.E. der neuen Währung gleich den Anstrich von etwas Minderwertigem mit auf den Weg gaben. "Rechnen Sie auch noch immer um?" - heute muß man diese Frage wohl mit "Nein" beantworten, um nicht wenig später in eine Wolldecke gehüllt von netten Zivis ins Altersheim gefahren zu werden. Was war noch? Ja klar, 9/11. "Weißt Du auch noch, wo Du damals warst?" hat sich zu einer beliebten Smalltalkfrage gemausert. Wo soll ich gewesen sein? Vor dem Fernseher - n-tv war ja per CNN live dabei und später schalteten auch alle anderen Sender auf Sonderprogramme um. Daß auf diese Anschläge Kriege folgen würden war irgendwie auch schon vorhersehbar. So vorhersehbar wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19%. Und für Tsunamis gibt es inzwischen ein Frühwarnsystem. Irgendwann starb dann der Papst. Auch dies geschah unter enormer Medienbegleitung, die mir leichte Gefühle von Ekel und Fremdscham verursachte. Diesmal war jedoch die Kirche schneller als Funk und Fernsehen: Als die Glocken des Trierer Doms zu ungewöhnlicher Zeit leuteten, konnte man sich denken, was passiert war. Und Italien gewann die Fußballweltmeisterschaft. Ärgerlich. Gefeiert wurde trotzdem - ich weiß bis heute nicht, warum. Wahrscheinlich feiern die Leute halt gerne.
Hm... was war denn sonst noch so? Hab ich vergessen, aber bestimmt irgendwo aufgeschieben...

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18 Dezember 2009

ach so...

Endlich schien eine plausible Erklärung für die doch teils kuriosen Presseerklärungen des Vereinspräsidenten in den letzten Wochen gefunden zu sein.

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17 Dezember 2009

Gj 1214 b

Na, das passt ja wie die Faust aufs Auge: In Kopenhagen streiten sich die Mächtigen über die Klimakatastrophe ("Klimawandel" halte ich für eine maßlose Verharmlosung) - oder besser darüber, wer wem bitteschön wie viel Geld geben muß, damit sich im Endeffekt doch nichts am status quo ändert - und gleichzeitig spukt die Meldung durch die Agenturen, man habe inzwischen eine "neue Erde" entdeckt, die nur ein paar Lichtjahre entfernt gemütlich um eine kleine Sonne kreist. Wenn man sich hierzuerd' schon nicht darauf einigen kann, unseren Planeten wenigstens einigermaßen so zu erhalten, daß menschliches Leben auf ihm auch in Zukunft möglich sein wird, wer soll es den Medien dann verübeln, die Agenturmeldung über Gj 1214 b dankbar aufzugreifen, um zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont erstrahlen zu lassen?
Wir haben hier zwar im Stil von Mietnomaden alles verwüstet und kümmern uns nicht groß um die Folgen, aber, hey, wenn das Ding hier verwohnt und ausgebeutet ist, vielleicht können wir dann ja demnächst einfach umziehen und wieder von vorne anfangen.
Nein, das könnt ihr vergessen. Es gibt keine zweite Chance. There is no Planet B.

(Bild: en.wikipedia unter CC-Lizenz)

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16 Dezember 2009

"a different place"

Ich bin ja ein großer Freund des Konzeptes, daß Studierende neben Hörsaal und Bib noch einen anderen warmen Aufenthaltsort zur Verfügung haben, also eine Art Wohnung oder ein Zimmer in einer WG oder so. In Trier gibt es, wie man hört, hier und da den ein oder anderen kleinen Engpaß - insbesondere, weil die Studierendenzahlen eher steigen als sinken. Deshalb halte ich es für durchaus begrüßenswert, daß es Wohnheime gibt, die 'günstigen' Wohnraum anbieten (App. 23m² für 275€ kalt - ich hab' mal gehört, daß es für die Knete in der Stadt 10m² mehr gibt, auch kalt, als Whg. zwar aber halt Altbau, egal). Momentan entsteht in Trier ein neuer privater Wohnheimkomplex (F, gelb), der auf dem Petrisberg zwischen Campus 1 (U1, grün) und Lidl (L, rosa) Campus 2 (U2, blau) sogar sehr günstig gelegen ist, wenn man sich gerne viel an der Uni aufhält und den Trubel in der Stadt eh nicht leiden kann.
In den letzten Jahren entstanden auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau eh neue Wohngebiete (P, rot) und der "Wissenschaftspark", die Flächen waren also schon länger zur Wohnbebauung verplant... Hier muß ich kurz einhaken und gestehen, daß ich noch nie ein großer Freund der trierer Stadtplanung war, aber egal.
Der ganze Petrisberg ist verkehrstechnisch über die Robert-Schuman-Allee erschlossen, hier schieben sich die Autokolonnen via Kreisverkehr Kohlenstraße das Aveler Tal runter bzw. wieder hoch - so ist das halt, wenn die Höhenlagen zugebaut werden, die nur eine Verkehrsanbindung zum Rest der Welt haben, auch egal.
Eigentlich wollte ich nur das Eine loswerden: Als ich mir vor ein paar Jahren die Bebauungspläne des Petrisbergs angesehen habe, dachte ich noch so zu mir: "Oha, hier dieses Baugebiet zwischen Wohnsiedlung Louis-Pasteur-Straße und der Hauptdurchgangsstraße (Robert-Schuman-Allee), wer soll denn da ein Grundstück kaufen und sich da ein Haus hinsetzen?" Ich dachte halt an Ein- oder Mehrfamilienhäuser.
Nun sind die Jahre ins Land gegangen, die Bebauung steht bevor "und alsobald fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er ward wieder sehen" (Apostelgeschichte 9,18): Na klar, dieser Streifen entlang des kerzengeraden Zubringers zum Petrisberg ist doch der ideale Ort für ein Studierendenwohnheim. Wo sonst, wenn nicht hier? Oder: Was sonst, wenn nicht Wohnheim?
Naja, gut wohn (stylisch und urban)!

(Kartenausschnitt: Openstreetmap, unter CC-Lizenz, nachbearbeitet)

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10 Dezember 2009

Renewable Power of Destruction


(Bildquelle: http://www.flickr.com/photos/st3f4n/ / CC BY-NC-SA 2.0)

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Ruby, Shapefiles und SVG

Durch den Blogpost auf dianacht.de wurde ich darauf aufmerksam, daß es bei NaturalEarth freie Shapefiles und Rasterdaten gibt, um schöne Karten zu bauen. Nun gibt es ja die Shapefile C library und auch entsprechende bindings für Ruby - was lag also näher, als sich mal so ein Shapefile zu ziehen, das mit Ruby auszulesen und daraus ein SVG zu erstellen?
Na also, nichts eigentlich.
Gesagt, getan: Da Küstenlinien recht anschaulich sind, zog ich mir die in 1:50, jagte die ausgelesenen Daten durch ein Rubyscript und erzeugte nebenbei mit SVuGy ein SVG, indem die Arcs aus dem Shapefile einfach in Polylines umgewandelt wurden. Das Resultat war ein knapp 3MB großes SVG, das Bild zeigt einen Ausschnitt mit einem Zoomfaktor von ca. 2000% und einer Liniendicke (in SVG) für die Küstenlinien (Polylines) von 0.1 (das häßliche grün kommt durch manuelles Nachcolorieren und dient nur der Anschauung) - das Ganze wurde nachträglich auf ein paar verträgliche Pixel runtergerastert.
Natürlich lassen sich mit den Daten von NaturalEarth noch viele andere schöne Dinge anstellen, hier aber erst mal nur der kleine shapelib-Test.

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05 Dezember 2009

Ruby, GTK und TreeView

Aus aktuellem Anlaß habe ich mir mal angesehen, wie man mit Ruby und Gtk eine GUI zusammenschraubt. Ein Teil der Daten, mit denen ich arbeite, soll tabellarisch angezeigt werden, weshalb ich mich damit beschäftigt habe, wie man so eine Tabelle baut und mit Daten füttert. Als kleine Beispielanwendung hab ich mir eine Wettervorhersage geschrieben, die ihre Daten (für Trier) per RSS von yr.no bezieht. Den mit RSS::Parser.parse ausgelesenen Feed habe ich mit ein paar Datumsmethoden, Stringmethoden und regulären Ausdrücken vorverarbeitet und ins Deutsche übersetzt, diese Daten werden dann im GUI als Tabelle angezeigt.
Als Grundgerüst gibt es erst einmal ein normales Fenster mit Gtk::Window.new mit dem einzigen verbundenen Event für ein Gtk.main_quit, darin dann ein Gtk::ScrolledWindow - also alles ganz simpel und beispielhaft gehalten.
Die eigentliche Tabelle als Gtk::TreeView liegt in dem Scrollfenster und beinhaltet vier einfache Textspalten und eine, in der zusätzlich ein Icon angezeigt wird. Für die Texte nutzt man den Gtk::CellRendererText, für das Icon den Gtk::CellRendererPixbuf. Die ganze Spalte wird dann z.B. so erzeugt:

spalte = Gtk::TreeViewColumn.new # neue Spalte
spalte.title = "Wetter" # Spaltentitel setzen
renderer_pix = Gtk::CellRendererPixbuf.new # renderer für das Icon
spalte.pack_start(renderer_pix, false)
spalte.add_attribute(renderer_pix, 'pixbuf', 1) # Icon zur Spalte hinzufügen
renderer_txt = Gtk::CellRendererText.new # renderer für den Text
spalte.pack_start(renderer_txt, true)
spalte.add_attribute(renderer_txt, "text", 2) # Text zur Spalte hinzufügen
treeview.append_column(spalte) # Spalte zum treeview hinzufügen

Für unsere Daten legen wir dann einen einfachen Gtk::ListStore an, in diesem speziellen Fall mit store = Gtk::ListStore.new(String, Gdk::Pixbuf, String, String, String) für die vier Strings und das Icon. Das letzte Attribut in spalte.add_attribute (s.o.) steht dann jeweils für die Position der Daten in dem ListStore.
Die Daten werden Zeile für Zeile mit store.append und store.set_value (einfach per each) in den ListStore geschrieben und danach das Model mit dem View verbunden (treeview.model = store).
Wie man auf dem Bild erkennen kann, werden dann die Wetterdaten in den entsprechenden Zeilen und Spalten der Tabelle angezeigt. Die zweite Spalte enthält den Text aus dem Store (Index 2) und das Icon (Index 1). Die dritte und vierte Spalte sind mit set_property('xalign',1.0) (an den Renderer) jeweils rechtsbündig ausgerichtet.
Die Icons stammen aus dem schönen silk iconset von famfamfam.com.
Tutorials gibt es beim Ruby-Gnome2 Projekt: The TreeView Widget und Ruby/GTK Treeview Tutorial.

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Hauptsache billig!

Da geht man mal ins Kino (weil das Ticket so schön billig ist) um sich den dritten Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie anzusehen und muß dann feststellen, daß es erstens "Die zwei Türme" zu sehen gibt und man zweitens über einen Monat zu spät ist. Also wie immer: Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech hinzu.

(Bild: Screenshotausschnitt hunderttausend.de)

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03 Dezember 2009

Was ist uns Bildung wert?


Die neue Regierung betont, wie wichtig Bildung - insbesondere in Zeiten der Krise - ist, die letzte Regierung hat dies schon betont und wahrscheinlich auch die davor und die davor und...
Wie sieht es aber mit den Bildungsausgaben in Deutschland bzgl. des BIP und verglichen mit anderen Staaten aus? Die Zahlen u.a. dazu liefert die OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2009" (Pressemitteilung) - und wie man leicht sieht, liegen die Bildungsausgaben Deutschlands unter dem OECD-Schnitt. Wenn das die viel beschworene Investition in die Zukunft sein soll, die immer Erwähnung findet, wenn es heißt, daß Deutschland keine nennenswerten Rohstoffe hat und wir uns deshalb auf eine gut ausgebildete Jugend verlassen müssen, dann weiß ich auch nicht...

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02 Dezember 2009

Ton aus, Ton an

(Heute mal wieder aus der Reihe: Nicht schön, aber besser als nichts.)
Unter anderem kommt an meinem Rechner ein analoges TV-Signal an, das ich mit tvtime auf den Monitor zaubere. Der zum Bild passende analoge Ton kommt über den LineIn der Soundkarte, tvtime schaltet den Eingang beim Starten auch automatisch ein, also eigentlich alles so, wie es soll.
Ein bisschen nervig ist jedoch, daß ich zum Stummschalten des Tons zuerst das ALSA-Mischpult starten muß (über die Regler von Pulseaudio ist da eh nichts zu wollen) - also noch ein Fenster auf dem Schirm, immer wieder den richtigen Regler suchen - nervig halt.
Eine nicht sehr schöne, aber erstmal ausreichende Abhilfe hab ich mir in Form eines kleinen Bash-Scripts geschaffen, das nicht nur tvtime startet, sondern auch via zenity --notification einen Knopf ins Benachrichtigungsfeld schiebt. Mit einem Klick auf den Knopf (das ist auf dem Bild der grüne Punkt) kann ich nun via amixer den Eingang, also den Ton, ein- und ausschalten. Hier auf dem Rechner wäre das amixer -c 0 -- sset Line Playback Switch on bzw. off.
Eine nicht besonders schöne Lösung, da das Script natürlich unabhängig von tvtime weiterläuft und auch nicht prüft, ob der Kanal ein- oder ausgeschaltet ist - da tvtime den Kanal einschaltet wird einfach angenommen, er wäre an.
Ein richtiges Applet wäre natürlich die schönere Lösung, aber: Keine Zeit und es tut als Notbehelf auch erstmal so.

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